Hans W. Schmidt
Liebe Kolleg*innen,
am 08.07.2023 ist der Ehrenvorsitzender der LAG Hans W. Schmidt im Alter von 94 Jahren verstorben.
Hans W. Schmidt hat seine berufliche Karriere in der JVA Hövelhof begonnen und wurde damals auf einer Hilfsstelle des AVD eingestellt, weil es schlicht noch keine Stellen im Sozialdienst gab. Er durchlief in der Folge zahlreiche berufliche Schritte und wurde zur Fachaufsicht des Vollzugsamtes in Hamm. Seine hauptberufliche Karriere gipfelte in dem Wechsel Anfang der 1990er Jahre in das Ministerium der Justiz, um dort als Dezernent für Jugendvollzug und Sozialtherapie tätig zu werden. Das waren nur einige wenige seiner beruflichen Schritte, die er durchlaufen hat.
Es gelang ihm in seiner Tätigkeit immer wieder als Ideengeber der Sozialen Arbeit im Justizvollzug aufzutreten, neue Wege und Möglichkeiten herauszustellen und sich damit auf zahlreichen Ebenen für die Belange der Sozialen Arbeit im Justizvollzug energisch einzusetzen.
Aber auch außerhalb seiner hauptberuflichen Tätigkeit engagierte sich Hans W. Schmidt über die Maßen. Er ist Mitbegründer unserer LAG und der mittlerweile aufgelösten Bundesarbeitsgemeinschaft Sozialdienst im Justizvollzug (BAG), dessen Vorsitzender er zeitweise ebenso war. Er engagierte sich maßgeblich auch beim BSBD und nahm dort verschiedene Positionen ein. Er war unter anderem stellvertretender Bundesvorsitzender.
Sein Engagement und Fachverstand brachten er auf zahlreichen Ebenen ein, unter anderem im Rahmen einer Reformkommission, die in den 1970iger Jahren die Basis für ein bundeseinheitliches Jugendstrafvollzuggesetz ausarbeiten sollte, auch wenn es letztlich nicht zur Umsetzung gekommen ist.
Aufgrund seiner vielfältigen Tätigkeiten und seines ehrenamtlichen Engagements wurden ihm durch den Bundespräsidenten am 25. März 1977 das Verdienstkreuz am Bande und am 10. Januar 1985 das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Seine Arbeit in diesem Bereich fand dadurch eine angemessene Beachtung, die sie in diesem Umfang auch verdient hatte.
Hans W. Schmidt war ein Pionier der Sozialen Arbeit im Justizvollzug, den er wie dargestellt über Jahre und Jahrzehnte auf Landes- und Bundesebene maßgeblich gestaltet und sich immer wieder in diesem Sinne eingemischt hat. Auch wenn nur noch die wenigstens ihn persönlich getroffen haben, etwa im Rahmen des 50jährigen Bestehens der LAG, bleibt er eine Persönlichkeit mit enormer Strahlkraft, die durch ihr ehrenamtliches Engagement Vorbildcharakter hat.
Im Namen des Vorstandes möchten wir ihm postum noch einmal den Respekt aussprechen, den er verdient hat! Wir trauern um einen anerkannten und verdienten Kollegen. Wir werden sein Andenken angemessen bewahren und die Belange der Sozialen Arbeit im Justizvollzug auch weiterhin vorantreiben.
Seinen Angehörigen wünschen wir viel Kraft und sprechen unser tief empfundes Mitleid aus.
Die Trauerfeier findet am Dienstag (18.07.2023) um 14 Uhr in der Trauerhalle des katholischen Friedhofs Hamm-Rhynern (Auf der Helle, Hamm) statt.